Alle Kinder, die im kommenden Schuljahr in die 1. Klasse eingeschult werden sollen, besuchen die Vorschule. Die Mädchen und Jungen sind zwischen 5 und 6 Jahre alt, wenn sie im September das erste Mal den Vorschulunterricht besuchen. Manche von ihnen sprechen wenig Deutsch und lernen jeden Tag – vor allem auch in ihren Gruppen – neue Wörter und Sätze in einer ihnen fremden Sprache. Außerdem nehmen die Vorschulkinder an verschiedenen Arbeitsgemeinschaften teil, die ihre Sprachentwicklung unterstützen.
Den Deutschen Kindergarten besuchen sowohl die Kinder, für die Deutsch die Muttersprache ist als auch die Kinder, für die Deutsch die erste Fremdsprache ist, die ab dem 3. Lebensjahr gelernt wird. Freitags finden Englischunterrichtstunden statt. Auf diese Art und Weise haben die Vorschulkinder einen Kontakt mit der zweiten Fremdsprache. Die Unterrichtsstunden sind natürlich dem Alter der Kinder angepasst. Die Kinder sind sehr neugierig, Neues zu lernen und zu zeigen, was sie schon können. Sie scheinen unbekannte sowie komplizierte Sprachmuster wie ein Schwamm aufzusaugen. Sie ahmen nach, was Erwachsene oder andere Kinder sprechen. So lernen auch die deutschsprachigen Muttersprachler Polnisch.
Die Vorschule findet fünf Mal pro Woche in zwei Gruppen je 45 Minuten statt. In den Gruppen wird parallel dazu auch das Programm für das letzte Kindergartenjahr realisiert.
Die Zusammenarbeit zwischen Vorschule und Grundschule wird in einem regelmäßig zu aktualisierenden Kooperationsplan vereinbart, der von den Erzieherinnen und dem Grundschullehrer erstellt wird.
Von besonderer Bedeutung sind die Wahrnehmung und Beobachtung des einzelnen Kindes, eine am individuellen Bedarf orientierte Entwicklungsförderung und die koordinierte Zusammenarbeit mit den Eltern.
Ziel der Kindergartenerziehung ist es, nicht nur die Kinder in Deutsch zu fördern, sondern auch ihnen Entwicklungsanregungen in allen Bereichen zu bieten.
Kriterien zur Feststellung der Schulreife
Das schulreife Kind soll:
*sich mit seinem Namen vorstellen;
*sagen wie alt es ist und wo es wohnt;
*Kontakt mit seinem Ansprechpartner aufnehmen;
*aufmerksam zuhören und die ihm gestellten Aufgaben erfüllen;
*freundlich mit Gleichaltrigen zusammen in einer Gruppe spielen und arbeiten;
*die Höflichkeitsformen anwenden;
*warten bis es an der Reihe ist;
*die Rechte anderer Personen respektieren;
*Anstrengungsbereitschaft zeigen und Schwierigkeiten überwinden;
*Erzählungen aufmerksam folgen;
*inhaltsbezogene Fragen richtig beantworten;
*in vollständigen Sätzen zu einem Bild erzählen;
*einzelne Laute unterscheiden und richtig benennen;
*Wörter nennen, die mit einem vorgegebenen Anlaut beginnen;
*bei einem Wort den An – und Auslaut benennen;
*die Laute im Wort abstrahieren;
*ähnlich klingende Wörter unterscheiden, wie z.B. Biene-Schiene, Daumen-Gaumen;
*einen Satz in einzelne Wörter zerlegen;
*in einem mehrsilbigen Wort die einzelnen Silben erkennen;
*bei Materialien eine vorgelegte Menge abzählen und benennen;
*mithilfe von Materialien einfache Additions-und Subtraktionsaufgaben im Zahlenraum bis 10 lösen;
*eine vorgegebene Menge abzählen und die Anzahl benennen;
*verschiedene geometrische Formen unterscheiden;
*geometrische Figuren mit gleicher Form, aber anderer Größe und Farbe zuordnen;
*die Begriffe: unter, über, neben, oben, unten richtig anwenden;
*das Gleichgewicht halten und auf einem Bein hüpfen;
*einfache Übungen mit dem Ball machen;
*seine linke und rechte Körperseite zeigen;
*sich im eigenen Körperschema orientieren;
*beim Malen und Zeichnen den Stift richtig halten;
*ein Bild zeichnen und ausmalen;
*eine menschliche Figur zeichnen;
*mit einer Schere einer geraden und einer gebogenen Linie entlang schneiden;
*mit Modelliermasse oder Wachs Figuren formen;
*sich bei Mahlzeiten selbst bedienen und selbstständig essen;
*sich selbst waschen, anziehen und eine Schleife binden;
Projekte für Vorschulkinder:
Zahlenland nach Dr. Friedrich
Ziel des Projekts ist es, Kindern zu einer breiten und nachhaltigen Grundlage für das Verständnis von Mathematik zu verhelfen. Es geht nicht darum, möglichst viel Wissen zu vermitteln oder möglichst perfekte Fertigkeiten einzuüben.
Vielmehr soll eine Basis geschaffen werden, auf der sich die unterschiedlichen mathematischen Begabungen der Kinder entfalten können.
Ziel der mathematischen Bildung im Kindergarten ist:
*Entwicklung der positiven Einstellung zur Mathematik;
*Basieren auf Erfahrung der Kinder;
*Entwicklung des Wissens über die Welt;
*Entwicklung der Mathematikkompetenzen;
*Organisation der angenehmen und interessanten Mathematikaktivitäten;
*Entwicklung des kreativen Denkens;
*Verhinderung der Schwierigkeiten beim Mathelernen;
*Chancenausgleich der Kinder.
Vorkurs Deutsch mit KIKUS und PEPINO
KIKUS sind Sprachförderkurse für Kinder nicht – deutscher Erstsprache. Beabsichtigt wird, die Kinder noch vor der Einschulung spielerisch, stressfrei und systematisch in der deutschen Sprache zu fördern. Zusätzlich wird der Erwerb der Erstsprache unterstützt.
Das Münchener KIKUS-Programm wurde beim bundesweiten Wettbewerb »McKinsey bildet – Alle Talente fördern« mit einem 1. Preis ausgezeichnet.
Die Sprachförderung findet zwei Mal in der Woche statt.
Programm Pepino
Programm Pepino richtet sich an die Kinder, die schon über Deutsch Sprachkenntnisse verfügen. Ziel ist es Sprachkompetenzen zu verbessern und zu erweitern.
Projektarbeit Sprache
Die Spracharbeit in der Vorschule erfolgt mit dem Programm: „Hören, lauschen, lernen..“ nach Dr. Petra Küspert
Projekt “Schlaumäuse- Kinder entdecken die Sprache“
Um Kinder rechtzeitig auf die Anforderungen der Schule vorzubereiten startet der Kindergarten mit einem Programm von Microsoft 2003: „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“. Schwerpunkt der Initiative ist die Förderung der Sprachkompetenz von Vier- bis Sechsjährigen – auf spielerische Weise, ohne Druck und mit Hilfe moderner Technologien.
Da die deutsche Sprache die Basis weiteren Lernens ist, haben es Kinder, die sie beherrschen, leichter in der Schule. Sie können dem Unterricht folgen, mit anderen kommunizieren und sich verständlich machen.
Um sprachliche Defizite gar nicht erst entstehen zu lassen, hat Microsoft zusammen mit Partnern eine kindgerechte Sprachlernsoftware entwickelt, mit der Vorschulkinder die deutsche Sprache selber spielerisch erforschen können. Das Besondere: die Kinder spielen meist zu zweit oder in Gruppen mit den Schlaumäusen. Dadurch stärken sie ihre sozialen Fähigkeiten, überwinden Ängste sowie kulturelle Barrieren.